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Korfu in diesem Herbst war gluecklicher
Weise wieder einmal ein Highlighttoern. Kein nur guter Toern, sondern
ein wirklich "schrecklich netter" Toern, mit schrecklich netten Leuten
bei denen das schrecklichste der Abschied war. Ein Urlaub (respektive
fuer den Skipper eine ach so harte Arbeit ;-) auf den (die) man noch lange
zurueckblicken kann und aus dem man hoffentlich noch lange fuer den Alltag
"Honig saugen" kann. Auch an dieser Stelle moechte ich noch mal den von
mit fast schon strapazierten Spruch aufgreifen: "Es gibt kein leben nach
dem Toern." .-. |
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Nach zwei Wochen auf See mit vielen Superlativen und viel Spass und Lachen, bestechen gerade die tieferen Erlebnisse, wie zum Beispiel das Treffen mit Josef und mit der polnischen Crew und ihren genialen Liedern von Seglern , Haefen und nicht zuletzt der Lieder ueber "Winnie the Poo". Aber dazu spaeter mehr. |
Das etwas andere Griechenland Korfu ist landschaftlich ein absolut untypisches Stueck Griechenland, da es auf den ersten Blick eher an Italien erinnert und eben so ganz anders ist als z.B. die kargen aber ebenso reizvollen Kykladen. Aber in Sachen Griechenland sind gerade die Korfioten stolz darauf, dass Sie der einzige Teil Griechenlands sind, der nie von der Tuerkei besetzt war, so dass eine festgefahrene landschaftsbezogene Definition Griechenlands ohnehin fehl am Platze ist. Die freundliche Art der Menschen und deren Charme laesst zudem sehr schnell das typische Griechenlandfeeling aufkommen und als Griechenlandfan fuehlt man sich schnell wieder zuhause. .-. Es offenbart sich die Erkenntnis: Genau so wie auf dem linken Foto kann Griechenland auch aussehen. |
Am Anfang war Gouvia
Wie fast alle Korfu Toerns nahm unser Toern seinen Anfang in der Marina Gouvia, einem sicheren und komfortablen Hafen nahe Korfu Stadt, der gegen Wind und Wetter einen perfekten Schutz bietet. Der Transfer klappte vortrefflich, obgleich die Flieger wegen Radarausfall ueber Bayern zum Teil erhebliche Verspaetungen hatten und ich noch gegen 23.00 im Hafen auf und ab ging, weil eben Bjoern -den ich bis dato allerdings gar nicht kannte- noch fehlte. (Letztlich hat sich das Warten allerdings gelohnt, weil er mit Sicherheit ein begabter Nachwuchsskipper ist. :-)
Zu Yacht: Unsere Segelyacht war
die kleinste im Bunde der drei Yachten mit denen wir aufbrachen, konnte
aber im grunde gleich von Anfang an mit der besten Stimmung aufwarten was
uns auf fast sonderbare Weise Zuwachs bescheren sollte.
Die Spontanheuer
Nachdem die eigenen Kabinen bezogen
wurden und ich es mit als Skipper im Salon gemuetlich gemacht hatte, brachen
wir auf zu neuen Ufern, von denen das Erste das Festlandufer von Mourtus
war ....
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Mourtus war ein sehr huebscher aber aus seglerischer Perspektive etwas eigenartiger Hafen, zumindest zum Abend hin denn ein seltsamer Schwell liess die Yachten ploetzlich immer ein bisschen zur Kaimauer hin und zurueck schunkeln. Immerhin so sehr, wenn auch sehr langsam, dass einige Schiffe dem Beton stellenweise bedrohlich nahe kamen. Im Hafenhandbuch steht dann auch dazu: "Die Nachmittagsbrise aus Nordwest steht freilich in den Hafen und verursacht Schwell. Besser liegt man deshalb in den Buchten" Wobei ein Blick in die Bucht diesseits der Durchfahrt, die durchaus moeglich ist (unser Tiefgang betrug 1,80 Meter), nicht so einladend aussah. Um ehrlich zu sein habe ich das Ankersystem, so wie wir es dort vorfanden, bis heute nicht verstanden, aber nun gut.. |
Unser großer Grieche
Wer den Roman "Alexis Sorbas" kennt,
dem wird Josef, uns bis dato gaenzlich unbekannt, teils doch wie ein alter
Bekannter vorkommen. Als waeren wir ein Mitglied seiner Flottille, nahm
er freundlicher Weise unsere Leinen an und bedeutete uns mit seinem typischen
Grinsen wo wir das beste Restaurant fuer den Abend finden wuerden. Etwas
ausserhalb der Promenade, mit Blick auf die Segelyachten, war es genau
die Taverne die auch ich gewaehlt haette und so wurde gleich der erste
Abend "schrecklich nett".
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Die Polen denen das Singen meine
Ansicht nach nahezu ein kulturelles Beduerfnis ist, spielten auf Ihrer
Gitarre auf und ich erkannte die Musik die mich schon am Vorabend in der
Marina Gouvia derart begeistert hatte, dass ich mich unauffaellig in Reichweite
an den Steg gesetzt hatte. Unter anderem ein Seemannslied " ... wo ist
der Steg der mich ..."
.........G
D Z I E T A K E J A
Jurek Porabski
Potrzebuje do zalogi jakas nowa
twarz, C G7 C
Amazonka, Wielka Rafa, oceany trzy,
C
C7 F d
Rejs na calosc, rok, dwa lata, to
powiedzialbym:
Gdzie ta koja wymarzona w snach.
Gdzie te wszystkie sznurki od tych szmat, g Wo sind die Tampen dieser Lappen Gdzie ta brama na szeroki swiat.
a
E7 a
Gdzie ta keja, a przy niej ten jacht,
Gdzie ta koja wymarzona w snach.
W kazdej chwili plyne w taki rejs,
Tylko gdzie to jest – no, gdzie
to jest?
Gdzie? na dnie wielkiej szafy lezy
ostry nóz, nusch
Stare dzinsy wystrzepione impregnuja
kurz,
W kompasie igla zardzewiala lecz
kierunek znam,
Biore wór na plecy i prosciutko
gnam.
Przeszly lata zapyziale, rzesa zarósl
staw,
A na przystani czólno stalo
- kolorowy paw.
Zaokraglily sie marzenia, wyjalowial
step,
Lecz dalej marzy o zalodze ten samotny
leb.
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.-. leider reicht der Platz nicht um die komplette Musik hochzuladen, aber es waere auch nicht das gleiche ...
Zudem gab uns Josef derweil einige philosophische Einblicke in eine Wesensart, wie ich Sie bisher nur von "Alexis Sorbas" der beruehmten griechischen Romanfigur kannte und danach war es so ziemlich klar, dieser Toern wuerde unter dem Motto "Follow your heart, follow the wind" stehen.
Wenn ich jetzt noch erzaehle das
Josef dann auch noch seinen musikalischen Tribut des Abends zahlte und
ein Griechisches Liebeslied sang, so glaubt mir das eh keiner mehr. .-.
Dennoch erwaechst in mir das Gefuehl dass ich diese Leute, "iwo" diese
Freunde wiedersehen muss. Wie heisst es denn so schon man trifft sich im
Leben immer zweimal ...
So ich es schreibe erscheint dann auch prompt ein breit grinsendes Gesicht vor meinem geistigem Auge, unverkennbar Josef beim retten eines ganzen Paeckchens (7 Segelyachten am Stueck) aber eigentlich schon einen Tag weiter in der Bucht Lacka an der Nordspitze von Paxos. .-.
Zuviel Begeisterung? Natuerlich gibt es viele Josefs an den unterschiedlichsten Orten, auf der anderen Hand muss man sie erst mal finden ...
Berstende Leinen
Gleichwohl es sich bei der Lacka
Bucht um einen aehnlich sicheren Platz wie Mourtos handelte, sollten wir
hier einen fuer Korfu absolut ungewoehnlichen Sturm im Wasserglas, respektive
Sturm in der Ankerbucht erleben, von dem wir allesamt absolut überrascht
wurden. Mir nichts, dir nichts, schoss um 19 Uhr eine Gewitterfront fast
ohne Vorwarnung ueber uns hinweg und hielt die Männer an Deck
(Matse, Bjoern und mich :-) ordentlich in Atem. Das uebelste dabei war,
dass der Wind schlagartig drehte und waehrend die zwei weiteren Anker des
Paeckchens zu Leeleinen wurden, unsere Se(e)mi-Leeleine ploetzlich einzige
vernuenftige Luvleine war. Zur Erklaerung: Luv ist da wo der Wind herkommt
und daher auch der Anker liegen sollte und Lee ist wo der Wind hingeht,
oder sollte ich besser sagen hinweht ... ... ... Merke: In der Bucht vor
Anker wird die Ankertrosse auch bei drehendem Wind frueher oder spaeter
immer wieder zur Luvleine :-))), fraglich ist halt nur, ob das neue Lee
immer so guenstig in Sachen Tiefe ist. Der Range den eine Yacht um Ihren
eigenen Anker erreichen kann mag naemlich derweil groesser sein als die
Bucht in der man liegt und dann wird's trocken.
Aber jetzt genug philosophiert,
jedenfalls kann so ein drehen des Windes einiges negieren, aber das ist
ja eben auch das schöne beim segeln. Es ist genau das was noch einen
Hauch von Abenteuer vermittelt und Toerns unvergesslich macht. .-. Davon
hatten wir diesen Toern satt ...
Kaum hatte Josef meine Sorgleine zum Land ausgebracht und wir wollten aus dem Regen unter das wohlige Deck, da knallte es zweimal kurz und es war das Geraeusch von berstenden Leinen die unsere Boote aneinander hielten, und zwar auch die Yachten, die ohne Anker im Paeckchen lagen. Also, Suppe wieder in den Topf und auf zur zweiten Runde Leinen ersetzen, bevor die dritte Litze auch noch reissen wuerde und unsere abwesenden Nachbarn mit samt der anderen fuenf Boote aufs Land getrieben waeren.
Aber das beste waren nicht die Geschehnisse
auf Deck, sondern das werkeln unter Deck welches uns nach getaner Arbeit
letztlich doch noch ein super Sueppchen bescherte. Sehr lecker und heiss,
gleichwohl mit aufgeweichten Nudeln (jetzt in der Suppe ;-) )! Obgleich
der Sturm immer wieder nen bisschen auffrischte und neue Leinen zerriss,
genossen wir dann triefend nass, aber irgendwie gluecklich unser Sueppchen.
An der Stelle noch mal nen besonderen Gruß an Matse, von dem ich
bei der Aktion ganz neue Flueche gelernt habe, war schon ein bisschen Arbeit
:-)))
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Aber was sollen wir sagen, wir waren
hinterher schon Stolz und zufrieden, nicht zuletzt weil das ganze Paeckchen
am Ende an unserem Anker hing und wir die Aktion mit der Heckleine zum
Land initiiert hatten, die das Paeckchen (Yachten parallel nebeneinander)
gut vom flachen Wasser abhielt.
Bleibt noch zu sagen, dass auf
unserem Nachbarschiff waehrend der ganzen Zeit niemand an Bord war und
man den Regeln wohl in einer Taverne aussass. Als ich die Landgaenger dann
doch wieder einfanden blieb meine Begruessung , "wir nehmen Sekt", vollkommen
unerhoert und man retournierte mit den Worten: "Wie, da war Wind?" %-)
Blieb uns also nur der stille Ruhm fuer all die Mühen, allerdings
gab es keine Sekt. Wie gesagt, unerhoert!
Last not least gabs zur Belohnung
dann einen prachtvollen Regenbogen und die Erkenntnis, dass es doch eine
tiefere Gerechtigkeit gibt, da unseren Nachbarn -nunmehr unter Deck- auch
diesen verpassten! Waren halt Regebogenverpasser! (Der Regenbogen kommt
nur leider auf dem Bild nicht so raus, aber der verehrte Betrachter war
ja schließlich auch nicht dabei. Muss man sich halt verdienst haben!)
Wer jetzt meint es seien genug der Abenteuer und es sei nur noch Strand angesagt der wird, so er denn weiter liesst, auch von weitaus weniger ruhmreichen Abenteuern erfahren.
Bevor ich es vergessen: Strafe, wie hier (Tod durch erkitzeln), muss auf Yachten natuerlich auch sein.,
Naja, es gibt schlimmere Arten zu sterben.
... Der dritte Fahrtentag denn sollte
uns nach Spartachori fuehren. Spartachori ist sicherlich fuer eine Zweiwochentoern
der ideale naechste Sprung, fuer einen Einwochentoern ist es unter Umstaenden
schon ein wenig zu weit. Obgleich wir wegen eines Teilcrewwechsels wieder
zurueckmussten und wir auch noch etwas vom Norden Korfus sehen wollten,
haben wir den Sprung dann doch noch gewagt. Aus jetziger Sicht eine schwere
Entscheidung weil Paxos und Andipaxos wirklich noch viel zu bieten haben,
wie wir in der zweiten Woche feststellen durften. Zudem kann die Strecke
bei Flaute durchaus nervend lang sein und erst im Kanal, nachdem wir die
stündliche Schleusung erreicht hatten, konnten wir wieder Segel setzen
und durch das "Binnenrevier" schneiden ...
... Josef einhand auf seinem Boot
war nicht halb so spektakulaer wir Josef mit Spinnacker im Kanal, aber
obiges Bild zeigt eine ganze Menge von der Laessigkeit und Professionalitaet
mit der Josef seine Yacht baendigte. Wer bis hierhin gelesen hat, dem kann
ich ein kleines Bonbon anbieten. Josef sucht immer Mitsegler Hand gegen
Koje. Voraussetzung: Gute Englishkenntnisse und die Bereitschaft mit den
Flottillenskippern die naechsten Pläne zu besprechen und zu Planen.
IMHO wenig Arbeit.
Der dritte
Fahrtentag denn sollte uns nach Sivota (sicherer Hafen) führen
wo wir wieder einmal Römisch Katholisch ankern sollten (Heck zum Steg),
was uns erst beim zweiten Anlauf gelang ... und nachdem sich Matse todesmutig
auf die fremde Ankerkette in der wir uns bei Seitenwind verfangen hatten
stuerzte. Ursache: Zunaechst zu wenig Kette gesteckt (geworfen) , daher
wieder raus. Dabei zu wenig Fahrt aber Seitenwind. Und schwups Manoevrierunfaehig.
Der zweite Anlauf dann klappte dann wieder wie gewohnt. .-. Es sei dabei
zu meiner Ehrenrettung angemerkt, dass ich nicht alle Manoever selber fahre
;-> und es einfach eine Frage der Routine ist wie schnell oder langsam man
ablegt. Sehr schnell muss auch nicht immer gut sein wie mein eigener extremer
Ableger in der zweiten Woche noch zeigen sollte, bei dem ich locker geschmeidig
um fuenf Uhr morgens unseren Aussenborder abgerissen habe, der sich an einem
Tampen im Nachbarschiff verfing und dann den Wechsel vollzogen an dem fremden
Schiff baumelte. Baumelte nicht ohne einen erheblich Lärm zu veranstalten,
aber immerhin ohne den Gegner zu beschaedigen. Ich sach nur, so in etwa
die peinlichste Situation die ich je erlebt habe. Skipper und Frau
derart morgens um fuenf um den Schlaf gebracht wankten dann schlaftrunken
an Deck, nur um mit meinen panischen Worten "It´s ours" begruesst
zu werden, da ich voller entsetzen befuerchtete, dass sie den Aussenborder
aus seiner verfangenen Lage befreien wuerden und dieser dann ins Wasser
entglitten waere ... Schaden Schaden Schaden. Aber sie enthielten sich der
Aktion warteten bis wir -diesmal elegant- wieder zurueckgesetzt hatten und
wir konnten UNSEREN Aussenborder befreien und wieder "zurueckuebernehmen"
... ... .-. Man entschuldige mir die Entgleisung und ich kehre gerne wieder nach Sivota -unserer Bucht des dritten Fahrtentages- zurueck. Moral von der Geschichte jedenfalls, soooo frueh ablegen sollte man vermeiden, oder fruehes Aufstehen trainieren! Und weiter, zu langsam ist schlecht zu schnell auch, wahrscheinlich ist sogar zu mittel unter umstaenden auch zu "schnell", aber das habe ich noch nie geschafft ... Zu Sivota gibt es nur noch eine Tavernenempfehlung auszusprechen. Und zwar die Taverne mit dem Garten auf der ersten Etage und den praechtigen Bougainvillea die im "Herbst" praechtig bluehten. Die ganze Familie "improvisiert" echt klasse Fisch vom Holzkohlegrill auch in absoluter Nebensaison vom feinsten. Wieder eimal die rechte Entscheidung nicht das schickste sonder das urigste Lokal zu nehmen.. Die erste Woche verging dann -nach der Halbzeit- wie im Fluge. Zurueck ging es in die wunderschoene Mourtos Bucht, diesmal jenseits von Mourtus und von dort wieder Retour nach Korfu, wo wir um Korfu Stadt einen Hafen gesucht habe. Allerdings war so ziemlich alles voll und wir spaehten verzweifelt, in einen kleinen entzueckenden Hafen direkt unter der Festung, fuer den unser Hafenhandbuch allerdings nur eine Tiefe von 1,50 Metern vorgab. Definitiv zu wenig!!! Andererseits grosse Spargel (Segelerische Umgangssprache fuer Masten) und so wagten wir das Eintasten in den Hafen, wo uns dann gleich die Hafenmeisterin mit der Info, "Genuegend Tiefe" empfing. Ihr uneingeschraenkt glaubend, tasteten wir uns dann vorsichtig rueckwaerts in die angewiesen Luecke und oh Wunder er passte .-. Und das nicht nur zunaechst! Aber dazu weiter unten mehr, in Sachen Nordroute :-) Quax der verrückte Fährschiffer AB HIER HEAVY UNDER CONsTRUCTION Einen vorerst letzten Stress bescherte uns dann nur noch die 8uhr Faehre. Der Kapitän ist in diesem Hafen bekannt wie ein bunter hund und hat auch schon mehreren Verfahren wegen geschwindigkeitsueberschreitens getrotzt. So richtig wusste keiner warum all die Bemühungen umsonst waren ihm einhalt zu gebieten, wahrscheinlich ist gerade das auch wieder ein Liebevolles Stueck Griechenland oder der Gute hat einen Verwandten der Politiker ist, was in Griechenland sicherlich recht vorteilhaft ist.
.... tja, und das war dann auch schon eine Woche Korfu im Fluge und die zweite Woche sollte von einem Teilcrewwechsel ueberschattet sein, was bei einer Crew wie der unseren richtig schade ist. Da hilft alles nichts und da koennen die Neuen noch so super nett sein ... schlecht war die Nordroute aber auch nicht da mit zumindest Jonna und Matse erhalten blieben.
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Follow your heart (Nordroute)
Die Nordroute war gleich zu Anfang der raetselhafte Teil unseres Toern. Nach der Verabschiedung eines Teils der uns so lieb gewordenen Crew, musste ich erst mal rausfinden ob die Nordostkueste ueberhaupt freigegeben war, denn die Seekarten wiesen ein Sperrgebiet aus.
Logbucheintrag:
"Port Office gibt Info, dass
Nordostkueste zu Befahren ist. Schützende Buchten konnten somit im
Zweifelsfall angelaufen werden.". Der Nördliche Teil Korfus ist sicherlich
sehr schoen und erwies sich fuer uns auch als erfreulich windreich, was
wir vom Sueden nicht immer sagen konnten, aber hatte durchaus seine Tücken.
Die Suche nach einem fuer Yachten geeigneten Hafen war unterm Strich aussichtslos
und bei Nordwest ist ein ankern auf Leegerwall nicht jedermanns Sache.
Es gibt zwar ein zwei Stellen wo es aus meiner Sicht vertretbar waere,
aber mein Sache ist es ganz klar nicht.
"Ne Handflach Wasser unterm Kiel"
Wer da heldenhaft den Tiefen prustend aufs neue Entsprang? Matse: "Wir haben noch eine Handflach Wasser unterm Kiel, Skipper!"
"Mensch Matse, ne Handbreit heisst das, nicht Flach!!!"
"Nene, hier ist es definitiv nur ne Handflach, ich konnte die Hand soeben noch drunter kriegen."
Ahhhh, Oh Gott, wenn zu dem Zeitpunkt einer (z.B. ein gewichtiger Jemand) an Bord gekommen waere ... nicht auszudenken, was mit der Hand passiert waere und mit all dem Matse daran!
O.k. Situation erkannt. Verbot von neuer
Proviantierung. Biertrinkpflicht aus alten Vorraeten auch fuer die Frauen -statt
Longdrinks wie am Abende zuvor- und im Notfall wuerden wir am anderen Morgen
noch Ballast abwerfen muessen. Wieder raus und in die ungalante Bucht direkt
nebenan im Westen kam jedenfalls nicht in Frage, nicht nach dem super Anleger
bei heftigem Seitenwind der uns einigen Schneid und Schwung abverlangt hatte.
Merke: Schaulustige sind's nur dann wenn's auch lustig ist ...
"Seid Ihr, klar?" alle waren klar, was
uns allerdings am Morgen darauf auch nichts nutzte, denn Gas hin, Gas her, wir
sassen fest. .-. Ballast von Bord damit die Yacht aufschwimmt, nichts. Stand
15 Gaffer, Ankerkette dichtgeholt. Segel im Hafen gesetzt, damit der Kiel nen
bischen schraeg kommt und sich der Tiefgang reduziert ... nichts ... 30 Gaffer.
-ohne Zweifel, wir sind numehr die
Hauptatraktion in diesem Hafen- Komplette Crew auf
die Leeseite um Kraengung (Schieflage) zu verstaerken ... negativ 40 Gaffer
... Freies Fall (Leine vom Hoechsten Punkt des Mastes) zum Nachbarschiff, welches
das Fall fest anzog um die Yacht nun endgueltig schraeg zu legen ... zunaechst
50 Gaffer und ungefaehr 2000 DM mehr Umsatz bei Fujifilm und Agfa ... und dann,
ja dann, mit einem Schlag sprang die Yacht nach vorn ...
Wir waren frei im Hafenbecken ... .-. dachten
wir. Nunmehr hatte sich unser Anker in einer Mooring vergraben, immerhin hatten
wir Versucht uns am Anker rauszuziehen, was -beim Stand von ca. 17 Gaffern-
nen bischen uebertrieben war. Matse war wieder sprungbereit und wir konnten
seine Sprungreflex nur mit Muehe und guten Worten unterdruecken, es gelang uns
dann auch die Mooring welche unseren Anker umfing bis knapp unter die Wasseroberflaeche
zu ziehen, zu unterfangen und endlich die "Restcrew" vom Steg abzuholen.
Eine Flasche Ouzo zum dank aufs Nachbarschiff und raus ging es auf die hohe
und vor allem tiefe See! Dem Autor sei die dramatische Darstellung verziehen,
vor Ort haben wir jedenfalls mehr gelacht und nur vereinzelt mit dem Kopf
geschuettelt ;-))) grinsend ... und von der "Handflach wasser unterm Kiel"
erzaehlen wir heute noch!
Fragmente
Der kleine Anleger am Eingang des Hafens ist mit noch groesserer Vorsicht zu geniessen, da er nicht frei ist von Steinen. Auf dem Bild kommte es schlecht, aber das Ruder war am Vortag -den wir auch hier verbrachten, wie gesagt gibt halt nicht viel im Norden- schon den Steinen bedrohlich nahe. Wer den Partyort dennoch erleben will muss sehr viel und gut Ankerkette stecken, damit die Yacht nich zu sehr schwojen kann! Riskio ist immer das der Anker dann um so lieber ausbricht. |
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Viele schoene Eindruecke, eine Hoehlenexkursion mit dem Schlauchboot, der oben bereits beschriebene Ableger bei dem wir beinahe den Aussenborder verloren haetten, sowie eine kompletter Badetag in der malerischen "Karibikbucht" auf Paxos, waren dann noch Stationen die zu beschreiben waeren. Wenn, ja wenn, nicht der naechste Korfutoern fuer mich in einer Woche auf dem Plan stuende. Nunmehr nach dem Herbsttoern Korfu im Sommer gleich drei Wochen .-. Und der Toernbericht ist auch schon drin, weil die erste Woche gleich zwei Journalisten mit an Bord sind ,die ein Reportage zum Thema Segelurlaub schreiben wollen, und mir bleibt nur den Profis das Berichtsfeld zu ueberlassen. Schreibe ich halt einen Revierfuehrer den man hier in kuerze lesen kann! Nun jedoch Abschied von diesem Toernbericht und auf zu neuen Ufern! Denn es gibt kein Leben nach dem Toern ...
Ohjeh, ein zweites "Toernlied" haette
ich beinahe vergessen ;-) Halb English, halb Griechisch, voll genial!
Rubylove
Who'll be my love
Ruby glykeia (Ruby my sweet)
Ruby my love
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PS: Am letzten Tag ging es fuer
uns -nachdem wir das Schiff abgegeben hatten- nur noch darum die Insel
zu erobern bzw. fuer mich noch einige Hotels zu inspizieren (Infos fuer
Segelurlaub.de).
So gelang es mir zwei Tankfuellungen Benzin an einem Tag zu verfahren und
ich hatte bei weitem noch nicht alles gesehen.
Die Mourtosinseln waren in der Antike als Schweineinseln bekannt ...
Bilder und kurze Eindruecke
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Lacka wo alles seinen Anfang fand sollte nunmehr nach der zweiten woche auch unser Abschied von der "hohen" See sein und am Folgetag wuerden wir wieder nach Korfu Stadt einlaufen. Allerdings verwoehnte uns Griechenland mit Sonnenuntergangsimpressionen und, worauf wir soooo lange gewartet hatten, mit Dephinen.
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